Palmen als Zimmerpflanzen – beliebte Palmen im Check

Palmen sorgen für Urlaubsflair daheim. Foto: ©Sebastian /stock adobe

Palmen erwecken Visionen. Mit dem Anblick dieser Pflanzen verbinden Menschen zum Beispiel sonnige Meeresstrände.

Da liegt es nahe, sich Palmen auch in die Wohnung zu stellen. Palmen für zu Hause dekorieren eine Vielzahl von deutschen Wohnzimmern. Dieser Artikel stellt fünf der beliebten Zimmerpalmen vor und gibt Tipps zu deren Pflege.

Zimmerpalmen sind sehr beliebt

Menschen lieben sie – die immergrünen Zimmerpalmen, die das Gefühl von Ferien und Urlaub ins Haus holen. Sie verwandeln das Bad, das Schlaf- und das Wohnzimmer in grüne Wellness-Oasen, in denen sich die Bewohner wohlfühlen.

Von den 2.600 Palmenarten kommen viele als Palmen für zu Hause in den Handel. Botaniker klassifizieren sie in drei Arten:

  • Fächerpalmen mit palmaten (halbförmig geteilten) Blättern
  • Fiederpalmen mit pinnaten (gefiederten) Blättern
  • unechten Palmen (palmenähnliche Pflanzen)

Beispiele für unechte Palmen sind:

  • Drachenbäume – Dracena draco
  • Yucca-Palmen – Palmlilien
  • Elefantenfüße – Beaucarnea recurvata (Flaschenbaum)

Zu den Fiederpalmen zählen:

  • Dattelpalmen – Phoenix canariensis
  • Bergpalmen – Chamaedorea elegans
  • Kentiapalmen – Howeia belmoreana, Howeia forsterana
  • Fischschwanzpalmen – Caryota mitis
  • Flaschenpalmen (Fasspalmen) – Hyophorbe lagenicaulus
  • Betelpalmen – Areca

Beispiele für die Fächerpalmen:

  • Hanfpalmen – Trachycarpus fortunei
  • Schirmpalmen – Livistona
  • Strahlenpalmen – Licuala grandis
  • Zwergpalmen – Chamaerops humilis
  • Rote Latan-Palme – Latania lontaroides

Top 5 Palmen für zu Hause

Unter den beliebten Palmen für zu Hause befinden sich 5 Zimmerpflanzen, die Menschen besonders gern in ihr Heim stellen.

Bergpalme (Chamaedorea)

Chamaedorea elegans: Es gibt 129 Bergpalmenarten, von denen eine die meistgekaufte – die Chamaedorea elegans Bella – ist. Die getrenntgeschlechtliche Palme für zu Hause wächst in den Regenwäldern Mexikos und eroberte die Herzen der Palmenfans im Nu. Ihre Blätter sind 50 bis 60 Zentimeter lang. Die Fiederblätter dieser Bergpalme haben eine Breite von 2 bis 3 Zentimetern und erreichen eine Länge von 15 Zentimetern.

Die „zierliche Bergpalme“ erreicht als Zimmerpflanze eine Wuchshöhe von 1,80 Meter bis 2,10 Meter. Die Chamaedorea elegans entwickelt nach zwei bis drei Jahren cremefarbene bis gelbe kugelförmige Blüten, die denen der Akazie ähneln. Die kleinen runden Früchte sind ausgereift von schwarzer Farbe.

Die Chamaedorea elegans „Bella“ ist genügsam und eignet sich als Zimmerpalme zum Üben. Der Anfänger beachtet jedoch, dass sie keine Mittagssonne mag, den Halbschatten übersteht, aber sich im Hellen wohler fühlt. Der beste Standort für die begehrtesten Palmen für zu Hause ist das West- oder Ostfenster.

Ebenso wenig wie die Sonne, die zu Verbrennungen auf den Blättern führt, mag sie die Trockenheit. Im Winter verlangt sie weniger Wasser als in den warmen Monaten. Ihre Wohlfühltemperatur beträgt 15 bis 25 °C. Steht sie zu warm, bietet sie ideale Bedingungen für einen Befall mit Schädlingen. Kälte, die 10 °C nicht unterschreitet, toleriert sie kurzfristig.

Kentiapalme (Howeia belmoreana, Howeia forsterana)

Die Kentiapalme kommt aus Lord Howe Island, östlich von Australien. Ihren Namen erhielt die Palme für zu Hause von der Hauptstadt der Insel Kentia. Ein Synonym ist „Paradiespalme“. Wie die Bergpalme eignet sich die Kentiapalme für Anfänger, da sie leicht zu pflegen ist.

Die breitwüchsige Fiederpalme besitzt breite, weit überhängende Wedel mit langen Stielen. Sie erreicht als Zimmerpflanze eine Höhe von maximal drei Metern, wächst aber langsam.

Ihre Blätter sind quirlständig, von dunkelgrüner Farbe, die Fiederblättchen lanzettlich und gestielt. Die Triebe sind hellgrün, wenn sie noch jung sind.

Ebenso von hellgrüner Farbe sind die dreizähligen, in Rispen angeordneten Blüten. Orangefarbene Beeren sind lediglich bei Kentiapalmen in freier Natur zu finden – bei Zimmerpalmen sind sie so selten wie Blüten.

Ihr Wasserbedarf ist mäßig, jedoch mag sie keine ausgetrockneten Ballen. Im Winter sparsam gießen. Für eine hohe Luftfeuchtigkeit die Blätter mit Wasser besprühen und einmal wöchentlich im Frühling und Sommer mit Volldünger versorgen.

Die Kentiapalme regelmäßig auf Schädlinge prüfen. Verbreitet sind:

Kokospalme (Cocos nucifera)

Die Kokosnusspalme stammt aus Melanesien, einer pazifischen Inselgruppe. Sie ist als Palme für zu Hause für Haustiere ungefährlich.

Die Cocos nucifera benötigt einen sonnigen, hellen Standort, an dem die Luftfeuchtigkeit 70 bis 80 % beträgt. Diese ist mit elektrischen Luftbefeuchtern, Zimmerbrunnen und Blumensprüher zu erreichen. Geeignete Standorte sind warme Wintergärten, Südfenster mit hohem Lichteinfall sowie helle Büroräume.

Die Palme für zu Hause ist frostempfindlich. In Zimmern mit Temperaturen oberhalb von 25 °C fühlt sich die Kokosnusspalme heimisch. Sie überwintert bei 20 bis 24 °C. Draußen stehen darf sie von Ende Mai bis Anfang September, sofern sie sich langsam an die Bedingungen im Freien gewöhnt. Anderenfalls erhält sie einen Sonnenbrand.

Braune Blätter sind normal. Schneiden Besitzer der Palme diese ab, wachsen sie nach, wenn die Bedingungen stimmen.

Steckenpalme (Livistona)

Die Livistona rotundifolia, Livistona chinensis und Livistona australis stammen aus den Tropen. Livistona wächst als Palme für zu Hause bis zu 2 Meter in die Höhe. In ihrer Pflege ist sie anspruchslos.

Die robusten Palmen für zu Hause düngen deren Besitzer von April bis August und gießen sie nach Bedarf. Ist sie noch klein, duschen Besitzer sie einmal im Jahr ab. Blätter größerer Exemplare befreien sie mit einem feuchten Tuch von Staub und befreien die Palme von vertrockneten Blättern. Zum Besprühen eignet sich kalkarmes Wasser.

Wohl fühlt sich die Steckenpalme bei etwa 20 °C. Sie mag einen Fensterplatz, an dem die Sonne am Morgen scheint oder einen Platz im Wintergarten. Von Ende Mai ab bis zum September mag sie im lichten Schatten oder im Halbschatten auch im Freien stehen. Besitzer vermeiden es, sie der direkten Sonne auszusetzen, und gewöhnen sie langsam an die Bedingungen im Freien.

Wichtig für die Livistona ist eine gleichmäßige Feuchtigkeit des Bodens. Staunässe toleriert sie nicht. Zum Bewässern eignet sich die Tauchmethode. Dabei steht sie so lange in einem Eimer Wasser, bis keine Blasen mehr aufsteigen. Länger als 15 Minuten vertragen ihre Wurzeln nicht in stehendem Wasser.

Für eine ausreichende Nährstoffversorgung benötigt die Steckenpalme Flüssigdünger im Abstand von 6 bis 8 Wochen. Anderenfalls kommen Düngestäbchen für Palmen und Grünpflanzen in Betracht.

Schädlingen sind Spinnmilben, die Besitzer der Livistona abbrausen und sie mit einem Pflanzenstärkungsmittel versorgen sowie die Luftfeuchtigkeit erhöhen. Wollläuse treten bei zu wenig Licht auf. Sind diese weißen Gebilde in den Blattachseln zu finden, hilft es, diese abzuwischen oder mit ölhaltigen Mitteln mehrmals zu besprühen.

Hanfpalme (Trachycarpus)

Die Chinesische Hanfpalme (Trachycarpus fortunei) ist robust und eine winterharte Palme . Sie eignet sich zum Auspflanzen im Freien, sofern sich der Standort in einer milden Region befindet. Im Winter verbleibt sie versehen mit einem Winterschutz draußen. Als Kübelpflanze kann sie drinnen überwintern. Dabei steht sie kühl und erhält in den Wintermonaten wenig Wasser.

Fallen die Borken des Stammes ab, ist dies normal. Die Blätter haben einen glatten Stiel und sind geteilt. In jeder Saison wachsen 10 bis 20 neue Blätter aus dem Herzen der Pflanze am Ende des Stammes. Ältere Blätter sterben ab. Der Stamm wächst jährlich bis zu 40 Zentimeter.

Vor dem Überwintern der Pflanze schneiden deren Besitzer die Krone, sodass sie kompakt ausfällt. Untere Wedel abschneiden und dabei ein kurzes Stielstück stehen lassen.

Palmen richtig pflegen – unsere Tipps

  • Tipp 1: Wer beobachtet, dass die Stiele der Wedel übermäßig in die Länge wachsen, hat seine Bergpalme an einem zu dunklen Ort gestellt. Die Chamaedorea elegans fühlt sich an einem hellen Standort mit einer Helligkeit von 700 Lux wohler.
  • Tipp 2: Bergpalmen (Chamaedorea elegans), Kentiapalmen (Howeia forsterana, Howeia belmoreana) sowie Zwergdattelpalmen (Phoenix loureii) überwintern bei einer Zimmertemperatur um die 15 °C im Zimmer. Diese Palmenarten haben zudem gemein, dass ihre Blätter bei direkter Mittagssonne verbrennen.
  • Tipp 3: Das Wohlbefinden aller Palmen für zu Hause bleibt erhalten, wenn deren Besitzer die Wedel häufig mit Wasser abspritzen und zum Gießen kalkfreies Wasser verwenden.
  • Tipp 4: Cocos weddelliana erlauben keine Temperaturen unter 18 °C. Kokospalmen hell von der Sonne abgewandt stellen und darauf achten, dass sie nicht im Wasser steht.
  • Tipp 5: Palmen benötigen nach 3 bis 4 Jahren einen größeren Topf. Diesen mit Topfscherben ausleben, damit sie die Abzugslöcher nicht verstopfen. Alle Palmenarten in Spezial-Palmenerde
  • Tipp 6: Jede Woche einmal düngen. Darauf achten, dass die Düngergabe nicht zu hoch ausfällt.
  • Tipp 7: Palmen für zu Hause mit Samen in einer Saatschale auf der Heizung vermehren und Geduld zeigen. Zimmerpalmen benötigen abhängig von ihrer Art zum Keimen bis zu zwei Jahre bei Temperaturen von 22 bis 28 °C.

Fazit

Palmen sind beliebte Zimmerpflanzen, die Urlaubsflair verbreiten. Zu beachten ist, dass sie fern von direkter Sonneneinstrahlung stehen, da sonst ihre Blätter verbrennen. Die meisten Palmen für zu Hause sind leicht zu pflegen und überleben bis zu 60 Jahre, sodass Palmenliebhaber sich nur einmal auf die Suche nach der für sie geeigneten Zimmerpalme begeben.