Inspektion von Hybrid- und E-Autos

Das ist bei der Inspektion eines E-Autos zu tun. Foto © Clipart Collectors stock adobe
Das ist bei der Inspektion eines E-Autos zu tun. Foto © Clipart Collectors stock adobe

Damit Hybrid- und E-Autos sachgemäß fahren und ihr Wert erhalten bleibt, sollten sie in regelmäßigen Abständen zur Inspektion. Wie sich die E-Auto-Inspektion von der Verbrenner-Inspektion unterscheidet und welche Arbeiten dabei anfallen, zeigen wir Ihnen hier.

Wann müssen E-Autos zur Inspektion?

Um die Herstellergarantie in Anspruch nehmen zu können und damit das Fahrzeug möglichst sicher im Straßenverkehr unterwegs ist, muss es regelmäßig zur Inspektion. Auch zum Werterhalt des Autos trägt die Inspektion bei.

Wann ein Fahrzeug zur Inspektion sollte, ist je nach Hersteller, Modell und Fahrverhalten unterschiedlich. Meist handelt es sich um ein- oder zweijährige Wartungsintervalle oder um eine erreichte Laufleistung. Werden weite Strecken mit dem Auto zurückgelegt und ist das Fahrzeug in die Jahre gekommen, können sich die Intervalle verkürzen. Wann die Intervalle genau sind, können Sie dem Scheckheft des Fahrzeugs entnehmen. Bei neueren Autos wird der Zeitpunkt auch auf dem Display des Wagens angezeigt.

Wartungskosten

Wie hoch letztendlich die Wartungskosten sind, kommt immer auf das Fahrzeug an und die Maßnahmen, die bei der Inspektion unternommen werden. In der Regel fällt die Inspektion eines Elektrofahrzeugs aber günstiger aus als die von Verbrennern, da es in Elektroautos weniger Verschleißteile gibt.

Bei Verbrennern ist es nämlich oft der Ölwechsel, der am teuersten ist, sowie die Arbeiten an Teilen, die ein Elektroauto nicht hat, zum Beispiel Getriebe, Kupplung, Zündkerzen oder Auspuff.

Was wird bei der Inspektion gemacht?

Im Gegensatz zu einer Inspektion von Verbrennern werden bei Elektroautos weniger Bauteile inspiziert. Das liegt ganz einfach daran, dass es keine Zündkerzen oder Keilriemen gibt, die untersucht werden müssen. Was bei der Hauptuntersuchung von Autos mit Verbrennungsmotor anfällt, lesen Sie in der Checkliste für die große Inspektion.

Doch obwohl es bei der Inspektion von elektrischen Fahrzeugen weniger Bauteile gibt, die begutachtet werden müssen, ist es wichtig, regelmäßig zur Inspektion zu gehen. Denn ein E-Auto ist nicht wartungsfrei. Es wird in der Werkstatt eine innere und äußere Sichtprüfung durchgeführt. Anschließend werden die Bauteile genauer unter die Lupe genommen. Dabei wird Folgendes untersucht:

Batterie

Die Batterie bildet das Herzstück von Hybrid- und Elektroautos. Obwohl der Akku meist mehrere Jahre hält, sollte er regelmäßig kontrolliert werden. In der Regel gibt es für Akkus vonseiten des Herstellers eine Garantie von circa acht Jahren. Diese gilt aber nur, wenn das Elektroauto nach Herstellervorschrift gewartet wird und keine unsachgemäßen Arbeiten am Akku durchgeführt wurden.

Die Kontrolle des Akkus im Rahmen der Inspektion ist auch wichtig, damit Software-Updates vorgenommen werden können. Auch das muss regelmäßig gemacht werden, um die Garantie zu erhalten.

Bremsen

Genau wie bei Autos mit Verbrennungsmotoren werden bei der Inspektion auch die Bremsen kontrolliert. Zwar werden sie bei E-Autos meist weniger beansprucht und weisen weniger Verschleiß auf, dennoch müssen sie kontrolliert werden. Dass sie weniger Verschleiß aufweisen, liegt an der Rekuperation.

Rekuperation bedeutet, dass während der Fahrt Energie zurückgewonnen wird. Genauer gesagt wird beim Bremsen ein Teil der Energie einbehalten und für das System des Fahrzeugs nutzbar gemacht. Aufgrund des geringen Verschleißes an den Bremsen sind die Wartungsintervalle oft länger. Dennoch muss auch bei E-Autos die Bremsflüssigkeit erneuert werden. Dies ist meistens nach drei Jahren der Fall.

Andere Arbeiten

Neben der Batterie und den Bremsen müssen auch andere Teile wie die Reifen und die Lenkung bei der Inspektion von E-Autos kontrolliert werden. Sind die Reifen abgenutzt oder haben Sie sich einen Nagel eingefahren? Dann müssen die Reifen gegebenenfalls gewechselt werden.

Ebenso werden Kleinteile wie Scheibenwischer, der Innenraumfilter oder Klimaanlage unter die Lupe genommen. Das sind Arbeiten, die für Verbrenner sowie Elektro- und Hybrid-Autos gleichermaßen anfallen. Darüber hinaus wird die Elektronik der Elektrofahrzeuge überprüft, da auch diese Störungen aufweisen kann.

In Zukunft wollen einige Hersteller die Wartung und Inspektion auch über die OTA-Technologie („over the air“) laufen lassen – also drahtlos und ohne Werkstatt. So soll es möglich sein, aus der Ferne Diagnosen zu stellen, Fehler zu beheben und Updates auszuführen. Wie zuverlässig diese Technologie ist, wird sich in der Zukunft zeigen.

Die Inspektion von Hybridwagen

Da ein Hybridauto neben dem Akku auch einen Benzin- oder Dieselmotor hat, gibt es genau wie beim Verbrenner mehr Bauteile, die bei der Inspektion kontrolliert werden müssen. Hier ist zum Beispiel auch ein Ölwechsel erforderlich.

Da ein Hybridauto aber regelmäßig elektrisch fährt und von der Rekuperation profitiert, verringert sich bei gewissen Bauteilen der Verschleiß. Je nach Modell könnte die Inspektion für ein Hybridfahrzeug zum Beispiel nach circa einem Jahr oder nach 15.000 km (Benzin-Hybridauto) beziehungsweise nach 20.000 km (Diesel-Hybridauto) nötig sein.

Bei einem Hybriden profitieren Sie also von der geringeren Verschleißanfälligkeit von E-Autos und haben den Vorteil, dass Sie sowohl Tankstellen als auch Ladestationen zum Tanken bzw. Aufladen ansteuern können.

Genau wie beim Verbrenner und E-Auto können Sie kleine Aufgaben wie das Auffüllen der Scheibenwischerflüssigkeit beim Hybridauto selbst durchführen. Damit Sie die Garantie aufrechterhalten, sollten Sie größere Arbeiten jedoch Profis überlassen und zur Werkstatt fahren. Denn auch hier gilt: Nur bei einer Inspektion nach Herstellervorgaben können Sie den Garantieanspruch geltend machen.

Fazit

Genau wie Verbrenner müssen auch Hybrid- und Elektroautos regelmäßig zur Inspektion. Da E-Autos weniger Verschleißteile besitzen und Bauteile wie Zündkerzen oder Keilriemen nicht vorhanden sind, ist die Inspektion weniger aufwendig und kann meist in längeren Intervallen stattfinden.

Dennoch müssen Bauteile wie Batterie oder Bremsen regelmäßig untersucht werden, um den Garantieanspruch und den Wert des Autos aufrecht zu erhalten. Nicht zuletzt sind Inspektionen auch für die Sicherheit im Straßenverkehr wichtig.

Hybridautos müssen im Vergleich zu Verbrennern ebenfalls weniger oft gewartet werden, jedoch besitzen sie Bauteile wie Zündkerzen, für die eine aufwendigere Kontrolle notwendig ist.

Ob Sie sich für ein E-Auto, einen Verbrenner oder einen Hybriden entscheiden, ist ganz Ihnen überlassen. Zur Inspektion müssen alle drei Autos regelmäßig.